Saint-Florent

Haute-Corse


19.09.2020– 26.09.2020



Die 100 m² große Villa besteht liegt etwas erhöht und bietet eine schöne Aussicht auf den Hafen von Saint Florent. Die Besonderheit bei dieser Unterkunft ist die große Terrasse mit dem XXL-Whirlpool.

Samstag, 19. September 2020 


Unsere zweite Etappe hat begonnen, so ging es pünktlich um 11 Uhr von Ajaccio quer durch die Insel nach Saint Florent. Wir fuhren  auf der T20 entlang in Richtung Norden. Der spektakulärste Steckenabschnitt war der Nationalpark „Parc Naturel Regional de la Corse“. Dieser erstreckt sich über ein Drittel der Gesamtfläche Korsikas und umfasst viele eindrucksvolle Wälder, Täler und Gebirgszüge. Deshalb öfters mal anhalten um einen Fotostop einzulegen. 


Unsere Gedanken gingen während der Fahrt um zwei Jahrzehnte zurück... Da gabs eine beeindruckende Kirche, welche im Gedächtnis hängen geblieben war. Hm, war diese nicht irgendwo in dieser Gegend? Google gefragt - Antwort bekommen. Schon wurde die Adresse ins Navi eingetippt und wir konnten das Kirchen-Revial starten. Nach einem kleinen Umweg waren wir schon da und standen vor der außergewöhnlichen Fasade der San Michele de Murato Kirche (und wer hätt‘s gedacht, sie sieht immer noch aus wie vor 20 Jahren. Die grün, grau und weißen Steine sind das besondere an der Kirche, sie wurden wechselnd im Schachbrett- und Bandmuster aus Kalk- und Serpentingestein aufgeschichtet. Die Skulpturen am Gebäude stammen aus dem 13. Jahrhundert. Weil San Michele sehr gut erhalten ist, gilt sie als eine der elegantesten Kirchen Korsikas. Leider war eine Besichtigung im inneren der Kirche nicht möglich,da sie wegen Corona verschlossen war. 


Kirche abgehakt, nun Supermarkt suchen, damit für das leibliche Wohl gesorgt ist. In Olmeta fanden wir einen E. Leclerc Supermarkt, welcher auch viele corsische Produkte in Angebot hatte, selbstverständlich auch den guten Patrimonio Wein und das Kastanien-Bier. 


Nach nur einmaligem Verfahren haben wir unsere neue Unterkunft gefunden. Eine Frau von der Immobilien-Vermietung war schon da und zeigte uns das Haus. Perfekt, da sind wir wieder bestens aufgehoben. Wir sind in nun im Norden der Insel, in dem Hafenstädtchen Saint Florent (mit nur 1.600 Einwohnern) welches durch seinen Hafen und sich darin dümpelten Yachten bekannt ist. In den nächsten Tagen werden wir uns diese Gegend genauer anschauen und Euch berichten. 



Sonntag, 20. September 2020 


Herje, der allmorgendliche Blick auf die Wetter-App sagte nichts Gutes voraus 😏. Ab 12 Uhr Regenschauer mit Gewitter. Also wurde heute etwas schneller als üblich gefrühstückt, Kameras und Drohne gerichtet und ab nach Saint Florent. Damit wir noch ein paar Bilder machen können, bevor der Regen kommt. Zuerst haben wir nach einer guten Startposition gesucht, damit die Drohne einen guten Flug über die Bucht und den Yachthafen hat. So könnt ihr Euch Saint Florent aus der Luft übersichtlicher vorstellen. Die Promande am Hafen und die Besichtigung der Altstadt müssen wir verschieben. Erstens es ist Sonntag, da sind natürlich auch die Korsen unterwegs und zweitens hat heute morgen ein Kreuzfahrtschiff angelegt. Also tummeln sich die Schiffs-Touris auch noch in den Gassen rum (Dachte wir wären von denen zwecks Corona verschont🤔). 


Deshalb fuhren wir lieber etwas außerhalb zur Zitadelle (Citadelle de Saint Florent). Das interessante Bauwerk aus der Genueserzeit hat einen runden Wohnturm und zwei halbrunde Wachtürme. Die Anlage aus der mitte des 15. Jahrhunderts erinnert an nordafrikaische Bauten und ist für Korsika eher ungewöhnlich (sagt Wikipedia). 


Danach noch ein kleiner Abstecher zum Plage d‘Olso, welchen wir auch noch von früher kennen. Leider etwas anders. Der Stand ist von den Wellen und Flut sehr abgetragen worden und dadurch einiges schmäler. Zudem wurde mehr gebaut und neue Ferienunterkünfte sind dazugekommen. Gegen 11.30 Uhr schoben sich die ersten Wolken über den Bergkämmen und von Weitem hörte man die ersten Donner. Also beendeten wir unsere kleine Sonntags-Tour und machten uns besser auf den Weg zurück. 


Kaum angekommen kam der Regen in Strömem runter. Die Tropfen prasseln auf die bodentiefen Fenstern und ich stehe in der gemütlichen Küche und bereite schon mal unser Abendessen vor. Kartoffelsalat und Knobisosse.😅  Mittlerweile ist es 14 Uhr, das Essen steht gerichtet zum Durchziehen im Kühlschrank und die Regenwolken haben sich auch wieder verzogen. Das heisst, Pool, Buch, Aussicht genießen und den Rest vom Tag rumlottern 🤣. 


Achja, die Ausflüge für die nächsten Tage sollten wir noch planen. Ganz schön im Stress heute 😉. 



Montag, 21. September 2020


Heute stand Einiges auf dem Plan. Gleich am Morgen haben wir die Bergdörfer in der Umgebung von Patrimonio erkundet, inklusive der Kirche San Martin aus dem 16. Jahrhundert. Wir fuhren entlang der D333, wobei während wir durch verschlafenen Bergdörfer fuhren uns kaum ein Auto entgegen kam und die Straßen (wenn man es noch Straßen nennen kann) wurden schmäler und kurvenreicher.


Nach der Fahrt im „Nirgendwo“ wollten wir uns wieder in die  Zivilisation mischen und nahmen Kurs auf Saint Florent. So, nun kommt die Altstadt dran und das flanieren am Yachthafen. Wir mischten uns unter die Yachtbesitzer und Fischer, welche ihre Boote hier vor Anker hatten. Selbstverständlich blieben wir an den grösseren Luxus-Bötchen etwas länger stehen und liesen unseren Träumen freien Lauf 🤩.


Nach dem Besuch in der Altstadt mit seinen engen Gassen gönnten wir uns einen leckeren Eisbecher (als Trost von der Yacht, die leider unverkäuflich war) und beobachteten das Treiben auf der Uferpromenade. Da die vorangekündigten Regenwolken, welche für 13 Uhr vorher gesagt waren, noch nicht ersichtlich waren, kam uns noch die Idee Landschaftsbilder von der Agriates-Wüste ( Dèsert des Agriates) zu machen. 40 Kilometer Einsamkeit, denn so weit zieht sich der wüstenartige Küstenstreifen an der korsichen Nordküste entlang. Im Süden begrenzt die Bergkette der Serra die Tenda die baumlose Ebene. Also nicht zu verwechseln mit einer Sandwüste à la Sahara, sondern eine menschenleere Felswüste in einer nicht erschlossenen Region.


Bevor es die Strecke zurück ging machten wir noch einen Abstecher zu Plage de l‘Ostriconi. Hier fanden wir eine schöne Anhöhe um den Strand mit dem dazugehörigen Bachlauf in voller länge  bewundern zu können. Leider bekamen wir hier etwas von dem vorausgesagten Regen ab, aber Bilder mit blauen Himmel kann ja jeder machen. So haben wir den dramatisch mit Wolken behangenen Himmel in Szene gesetzt 🤪



Dienstag, 22. September 2020


Da für heute wieder wechselhaftes Wetter prophezeit war, suchten wir unser heutiges Ausflugsziel in der näheren Umgebung aus. So entschlossen wir uns für den Etang de Biguglia (Lagunensee)  auf der Ostseite der Insel in der Nähe von Bastia. (ca. 55 Minuten Fahrzeit).


Der Etang ist der Überrest eines Sumpfgebietes, das sich vor Jahrhunderten über die gesamte Ostküste erstreckt hatte. In diesem Naturschutzgebiet leben ca. 130 verschiedene Vogelarten. Der Etang ist zwar Brackwasser und weitesgehend abgeschlossen, verfügt aber noch über eine direkte  Verfügung zum Mittelmeer. Diese größte Lagune Korikas erstreckt sich auf 1.450 Hektar. Der ausgewiesene Wanderweg erstreckt sich auf ca. vier Kilometer, wobei wir leider nur die Hälfe gehen konnten. Wir sahen die grauen Wolken und das Donnern aus der Ferne war auch nicht zu überhören. Der Wetterbericht hatte leider wieder recht. 😳 So schafften wir es grad noch rechtzeitig zum Auto bis die ersten Regentropfen runter kamen. Schade, aber wir hatten doch etwas von dem Etang Biguglia gesehen.


Das war unser kleiner Tagesausflug für heute. Morgen würden wir so gerne die Cap Corse Tour machen, mal sehen was das Wetter dazu meint..... 🤔



Mittwoch, 23. September 2020 


Endlich wieder Sonnenstahlen am Himmel, deshalb beschlossen wir heute morgen beim Frühstück die Rundfahrt Cap Corse, also Korsikas „Zeigefinger“ zu umrunden. Die Umrundung beträgt 128 Kilometer, hierbei entdeckt man eine außergewöhnliche Landschaft zwischen Meer und Gebirge, Stränden und Berggipfel. Das Cape Corse ist eine Miniaturausgabe der Insel. Wir fingen in Bastia an und umrundeten das Cap gegen den Uhrzeigersinn. 


Verteilt über das Cap Corse findet man mehrere Genuesentürme. Diese Türme wurden im 16. Jahrhundert von den damaligen Einwohnern, den Genuesen erbaut, um sich von Piraten aus Nordafrika zu schützen. Jeder Turm hatte Sichtkontakt zu den umliegenden Türmen, so dass sich die Wächter verständigen konnten. 


An der nördlichsten Spitze Korsikas findet man die Insel Giraglia. Der Leuchtturm auf der Insel wird auch „der Wächter“ Korsikas genannt. Um näher an die Insel zu kommen verliesen wir die Cap Corse Route und fuhren auf einem schmal Weg runter zur Ortschaft Esra wo wir die vorgelagerte Insel besser fotografieren konnten. Die Drohne musste hier ein sehr waghalsiges Flugmanöver absolvieren, denn die Luftlinie zur Insel betrug ca. 2,5 Kilometer. Zudem wurde es über dem Meer sehr windig. Immerhin kein Regen, aber die Wolken wurden dichter und die Landschaft zunehmend grauer. So beschlossen wir die letzten 40 Kilometer ohne Fotostop durchzufahren und morgen diesen Teil der Strecke gemütlich bei hoffentlich blauem Himmel zu wiederholen.



Donnerstag, 24. September 2020


So, da heute gutes Wetter war, also Sonnenschein und blauer Himmel konnten wir nochmals die Teilstrecke „Cap Corse“, welche wir gestern witterungsbedingt verschoben haben, nachholen. So konnten wir das Highlight, den schwarzen Strand bei der Ortschaft Nonza, unter idealen Umständen fotografieren. 


Kurze Info zu dem Strand:

Der Nonza Strand ist ein dunkler, etwas 1 Kilometer langer Kiesstrand. Sehr ruhig, da er wenig besucht wird. Der Ruf des Strandes ist sowohl gut als auch schlecht. Der Grund war eine Asbest-Fabrik in der Nähe, so dass die Leute glauben, dass er verschmutzt ist. Wie Ihr es vielleicht schon vermutet habt, ist dieser  „Schwarze Strand“ nicht sehr einladend, um einen entspannten Nachmittag in der Sonne zu verbringen, Es ist besser, ihn von oben zu bewundern.


Dies hat unsere Drohne gut in Szene gesetzt und Euch und ein paar schöne  Luftaufnahmen gemacht. Grosses Lob heute an unsere Drohne, denn sie hat heute einige Flugmanöver absolvieren müssen und richtig tolle Bilder sowie Videos produziert.



Freitag. 25. September 2020 

Wie schnell sich das Wetter auf dieser Insel ändert...! Sorry, ich muss wieder mit dem Thema  anfangen, weil sich anhand der Wetterprognose unser Tagesablauf richtet. Und heute....? Von allem etwas, ok außer Schneefall. 😅 

Heute Nacht hatten wir ein starkes Gewitter, welches zwar in den frühen Morgenstunden ausgedonnert hatte, aber dafür ziemlich heftige Sturmböen bis zu 100 km/h für uns übrig lies. Zwischenzeitlich kam mal kurz die Sonne raus, aber der Wind nervte. Zu allem übel bekamen wir gestern Abend noch eine Stornierungs-Mail für unsere Fähre Hafen Korsika Ajaccio nach Toulon Festland. Als Grund war die schlechte Wetterlage angegeben. Immerhin hatten wir die Option kostenlos umzubuchen. 

iPad an den Tisch und gucken welche Fährverbindung für uns am besten passt. Eine Fährüberfahrt nach Italien haben wir gleich mal ausgeschlossen. Wir hatten Glück und fanden eine Nachtfähre welche nun von der Stadt Ile Rousse ablegt und nach Toulon, Frankreich schwimmt. Diese legt zwar erst um 23.00 Uhr ab, aber wir werden die Zeit schon irgendwie rumbekommen und in der Hafenstadt Ile Rousse noch etwas bummeln (hm, wenn es das Wetter zulässt). Ankunft auf dem Festland wäre dann am nächsten Tag ca.12 Uhr. Nun hoffen wir mal, das keine zweite Stornierung kommt und wir morgen Nacht in der Fähre liegen, auch wenn es etwas schwanken wird (natürlich wegen dem Wind, nicht vom Besuch in der Bar) 😅. 

Deshalb gibt es heute nix Weiteres zu berichten. Wir haben den Tag im Ferienhaus verbracht und gelesen, dabei ab und zu die Aussicht genossen. Vielleicht klappt es später wenigstens nochmal in den Pool zu hüpfen, und einen korsischen Wein zum Abschied zu genießen (im Moment würde es aber ein Schorle werden, es schüttet). 

Soeben umdisponiert, hab jetzt im Wohnzimmer den Wein entkorkt 😂.Prost!


Samstag, 26.September 2020 


Au revoir Korsika... Heute morgen konnten wir nochmal ganz gemütlich frühstücken, da wir bis um 12 Uhr im Haus bleiben durften. Das Gröbste hatten wir gestern schon gepackt und gerichtet. Die Fahrt nach Ile Rousse ist nicht weit, grad mal 29 Kilometer. So konnten wir uns alle Zeit der Welt lassen und noch ein paar Stops einlegen um letzte Bilder zu machen und mit etwas Wehmut an die letzten zwei Wochen zurück denken. 


Gegen 14 Uhr kamen wir in Ile Rousse oder Isuls Rosa, wie es die Korsen nennen, an. Die Stadt ist mit ca. 3.000 Einwohner ein blühendes Hafenstädtchen in der Balagne, an der Nordküste Korsikas. Wir besuchten noch die vorgelagerte rote Felseninsel La Pietra, die über einen Damm mit der Innenstadt verbunden ist. Hier das Highlight der im Jahr 1857 erbaute Leuchtturm. In einem Park mit herrlicher Sicht auf den Hafen setzten wir uns auf eine Bank und verspeisten ein typisches französisches Baguette mit Tomaten und Mozarella. 


Dank meiner lieben Mama (ohne Witz, die beste Google Earth-Kennerin) stellte uns virtuelle Aufgaben über What’s App. Das ging so: Sie schickte uns Bilder mit Sehenswürdigkeiten und wir mussten diese finden. 


Zuerst mussten wir die kleine  Meerjungfrau auf dem Felsen finden. Schafften wir ganz gut. Unsere zweite Challenge war die Kapelle Notre Dame de la Serra mit der auf dem Felsen thronenden Statue der Jungfrau Maria. Die Fahrt ging durch eine tolle Landschaft an der Felsenküste entlang, hat ein paar tolle Fotos gegeben. Gut, hier hatten wir uns erst mal verfahren. Bei zweiten Anlauf hat es geklappt. 😅 Als nächstes mussten wir nach einem ausgehöhlten Felsbrocken in Herzform Ausschau halten. Dieser fanden wir auf dem Rückweg von der Kapelle in Richtung  Stadt Calvi. Das nächste gesuchte Motiv war die Statue vom Christoph Columbus, dieser soll angeblich hier geboren worden sein, wobei die Italiener der Meinung sind, er wäre in Genua geboren. Aber egal, das ist eh schon so  lange her...! Wir suchten einen Parkplatz und machten uns in der Altstadt auf die Suche nach dem alten Seefahrer. Auch diesen  haben wir gefunden und das Beweisfoto nach Neuburg zu der kreativen Mutti geschickt. So hatten wir einen schönen Tag und einen sehr informativen Zeitvertreib, das hätten wir ohne unser Spiel wohl gar nicht so gesehen. Fanden wir gut, hat Spass gemacht. Vielen Dank für Deine geniale Idee. 


Zum Abschluss  schlenderten wir noch an der Hafenpromenade entlang und fanden eine leckere Pizzeria. Nun ist es 21.45 Uhr und wir stehen im Hafen und stellten uns an der Warteschlange bei Corsica Ferrys an. Heute Nachmittag bekamen wir nochmals eine Benachrichtigung das die Fähre wegen einer Gewitterfront eine Stunde später fährt, also um 0:00 Uhr. Aber immerhin sie fährt. Und so werden wir gegen 13 uhr in Toloun ankommen und noch die restlichen 800 Kilometer bis ins Elsass fahren. 


Deshalb ist es endgültig Zeit „Auf Wiedersehen“ zu sagen. Tschüss Korsika, Du hast uns wieder mal sehr gut gefallen. 👋🥰  Vielen Dank, dass Ihr dabei wart, und uns wieder virtuell begleidet habt! Wir hoffen, das Ihr Freude an den Bilder, Filmchen und Reiseberichten hattet (hab mich weitgehendest versucht „kurz“ zu halten. Wie, wann und wohin unsere nächste Reise gehen wird, können wir Euch zum jetzigen Zeitpunkt leider noch nicht mitteilen, hier heißt es erst einmal abwarten wie es mit der Corona-Pandemie weitergeht. 


In diesem Sinne... Bleibt gesund ❤️